Aus unserer Sammlung - zum Hören, Schauen und Lesen

Im Podcast des Kölner Stadtanzeiger True Crime Köln wird die Geschichte der erst 12-jährige Entgen Lenarts beleuchtet, die - nach derzeitigem Wissen - als letzte 'Zauberin' der Stadt am 7. Mai 1653 hingerichtet wurde. Irene Franken spricht mit dem zuständigen Redakteur Helmut Frangenberg über den Charakter dieses 'Verbrechens', nicht das Kind, das sich selbst der Hexerei bezichtigte, steht im Fokus, sondern ein im Namen Gottes und der Justiz des Erzbistums begangenes Unrecht. Entgen Lennarts war der letzte 'Hexe' von Köln – genauer gesagt: der letzte Mensch, der in Köln wegen Hexerei angeklagt war und dann hingerichtet wurde. Aber das Verbrechen ist nicht 'Geschichte' - in vielen Ländern des globalen Südens finden auch heute noch Hinrichtungen von Menschen, die Angst auslösen.

Listen to the Archive: „Strom fließt überall gleich“ – Migration, Flucht & Stadtpolitik. Von Teheran nach Köln. Das Deutsche Digitale Frauenarchiv hat für die dritte Folge seines Podcasts ein Interview mit der Leiterin des Projektes Selbstorganisation von Migrantinnen, Nuria Cafaro, geführt und ist bei einem  Rundgang zur Migrationsgeschichte der Frauen mitgegangen.

In der aktuellen Folge blicken wir nach Köln – als nur ein Beispiel dafür, wie Stadt- und Migrationsgeschichte untrennbar miteinander verwoben sind. Überall in der Stadt finden sich auch Spuren feministisch-migrantischer Bewegungsgeschichte. Um ihre Sichtbarkeit muss bis heute noch oft gerungen werden. ... Welche Geschichten prägen das Zusammenleben, bleiben aber zu oft noch unbekannt? Konzept: Birgit Kiupel, Steff Urgast.

 

Übergabe der Bandaufnahmen  von Radio Lästerher(t)z an den Frauengeschichtsverein. Im Bild links unten Katerina Katsatou, oben Claudia Friedrich, rechts oben Gabriela Schaaf, unten Nina Matuszewski
Übergabe der Bandaufnahmen von Radio Lästerher(t)z an den Frauengeschichtsverein. Im Bild links unten Katerina Katsatou, oben Claudia Friedrich, rechts oben Gabriela Schaaf, unten Nina Matuszewski

 Feministisches Radio der 90iger Jahre wieder hörbar - 

Sendungen von Radio Lästerher(t)z werden digitalisiert

 Radio Lästerher(t)z war ein feministisches Radioprojekt, das von 1992 bis 2006 ein bis zwei Sendungen im Monat produzierte und auf den Frequenzen des „Bürgerfunks“ in Köln sendete. Es existieren noch Sendungsmitschnitte u. a. auf über 100 Magnettonbändern. Ein Schatz, den die Redakteurinnen Claudia Friedrich und Katerina Katsatou über die Jahre gut gehütet und Anfang September 2022 dem Frauengeschichtsverein überlassen haben. 

Mit ihrem international besetzten Team leisteten die beiden Frauen damals Pionierarbeit bei der Darstellung wenig bekannter Lebenssituationen, zum Beispiel von Frauen mit Flucht- oder Migrationshintergrund, Afrodeutschen Frauen, Lesben oder von intersektionaler Marginalisierung. Die Inhalte waren vielsprachig und setzten sich gegen Diskriminierung von Frauen überall ein. Die Interviewpartnerinnen stammten aus der ganzen Welt. Sie sprachen über ihre Kämpfe, ihre Leidenschaften, ihre Lieben. So berichteten etwa Lesben aus Russland, dem Iran oder Argentinien über die aktuelle Situation in den jeweiligen Ländern. Ehemals Inhaftierte im KZ Ravensbrück sprachen über ihren Kampf gegen das Vergessen, Romnji über Ausgrenzung, schwarze Gewerkschafterinnen aus Peru über das Ringen um Gerechtigkeit in Großkonzernen u. v. m.

Dank der Förderung des Ausschusses für Gleichstellung von Frauen und Männern der Stadt Köln können diese Sendungen jetzt digitalisiert, verzeichnet und damit für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Zeitzeuginnen im Gespräch

 

 

Köln war eine der Hochburgen der Neuen Frauenbewegung der 1970er Jahre. Aus den bundesweiten Protesten gegen den Paragrafen 218 entwickelte sich schon bald auch in Köln eine lebendige Frauen(-streit)kultur. Schon in den 1970er Jahren gab es hier gleich zwei Frauenzentren und einen Frauenbuchladen. In Köln wurde das erste autonome Frauenhaus gegründet, hier trat mit Lie Selter die erste kommunale Frauenbeauftragte der Bundesrepublik ihr Amt an. Und  - nicht zuletzt - entstand in den 1980er Jahren der Kölner Frauengeschichtsverein. 

Wer waren die Frauen, die das alles bewegt haben, deren Aktionen zum Teil weit über Köln hinaus Wirkung zeigten und von deren Erfolgen wir heute noch profitieren können? In unserer Reihe „Zeitzeuginnen im Gespräch“ kommen sie in Bild und Ton zu Wort. 

mehr lesen und zu den Interviews

 

Neuer Youtube-Channel des Kölner Frauengeschichtsvereins mit Online-Lesungen von Schriftstellerinnen

Wir haben einen you-tube-Channel mit literarischen Texten von Kölner Autorinnen  gegründet! Und das online-Angebot wächst weiter. Nach der ersten Lesung aus dem neuen Buch von Ingrid Strobl gingen zunächst Texte von Ingeborg Drews, Dr. Eva Weissweiler/Dr. Luise Straus-Ernst (+), Fahime Farsaie,  und Irmgard Keun (+) sowie eine Life-Lesung von Esther Donkor viral. Es folgten  Beiträge von Dr. Pilar Baumeister, Anne Dorn und Claudia Pinl. In der Warteschleife sind Lesungen von Prof. Maria Mies und ein (Corona-)Märchen unserer Vereinskollegin Vera Ruhrus. Es lohnt sich!

 

 

Frauen voran - Neue Serie im Kölner Stadtanzeiger  in Kooperation mit dem Kölner Frauengeschichtsverein über Kölner Frauen

Anfang Jui 2020 startete eine Serie mit Portraits von Frauen, die in der Geschichte etwas bewirkt haben: Unter dem Titel Frauen Voran berichten Bettina Janecek (und Dirk Riße) über das Wirken spannender Stadtbürgerinnen. Die Serie startete mit einer Frau, die nur Hochachtung abnötigen kann: Blandina Ridder war eine sogenannte Röntgenpionierin, die weltweit namentlich in die Röntgengeschichte eingeschrieben ist. Unter anderem nimmt 'unsere' Stadtführerin Monika Frank, Kölns ausgewiesenste Medizinhistorikerin zur Kölner Geschichte, eine Einschätzung vor. Es folgten bereits Beiträge über eine erste Polizistin, eine Sozialdemokratin und über eine erfolgreiche Ruderin.

WDR-Sendungen zu Frauengeschichtsthemen

Die Journalistin Cornelia Schäfer hat eine spannende WDR-Sendung über die Präsenz von Frauen in Online-Lexika nach dem Wiki-Prinzip gemacht: Wikipedia wird weiblicher. Darin zeigt sie die vielfältigen Reaktionen von Frauen auf die Marginalisierung von Frauenthemen im grössten Online-Lexikon der Welt auf, wo jede Frau mit der männlichen Schreibweise angeführt wird, demnach z.B. Frauenberufe nicht direkt suchbar sind und wo "Relevanzkriterien" gelten, die Frauen marginalisieren. Unter den aktiven "Wikipedianern" befinden sich nur ca. 10 - 15 % schreibender Frauen, aus verschiedenen Gründen. Es gibt jedoch jetzt sowohl Zusammenschlüsse von Frauen, dies zu ändern wie Women in Red, sodann die exzeptionell 'frauenbewusste' Kölner Wikipedia-Gruppe, die die Kampagne vor dem Internationalen Frauentag 2020 100 Frauen in 100 Tagen ins Leben rief und täglich einen neuen Artikel über eine Frau verfasste. - Einen andere Weg geht der Kölner Frauengeschichtsverein, der - wie andere Initiativen zuvor - ein autonomes Frauen-Wiki schuf, um keine Kraft auf Diskussionen um Relevanz zu vergeuden. In der Sendung Neugier genügt auf WDR 5, die noch fast ein Jahr zu hören ist, spricht u.a. Vereinsmitglied Irene Franken über frühere Debatten zu Frauen im Stadtbild.

 

Eine weitere Radio-Sendung kreiste um ein Abkommen gegen Mädchenhandel 1910 in Paris, der Beitrag im Kontext der Reihe Zeitzeichen von Veronika Bock und Ulrich Biermann enthält u.a. ein Interview mit Irene Franken.

 

Auch zum Thema Hexenverfolgung ist noch ein WDR-Beitrag online, für den die Kollegin als Expertin mitwirkte: Hingerichtet - Frauen auf dem Scheiterhaufen. Der fast zweistündige Beitrag ist bis April 2021 verfügbar.

 

Zeitzeichen des WDR zum Geburtstag der Kunstsammlerin und Archäologin Sibylle Mertens-Schaaffhausen von Melahat Simsek mit Interviews von Dr. Angela Steidele und Irene Franken. Verfügbar bis 30.01.2099. Dazu als Tipp: das Hörspiel von Angela Steidele zur leidenschaftlichen Liebesbeziehung  von Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens-Schaaffhausen : Geschichte einer Liebe.