Die 1980er- und 1990er-Jahre stellen – entgegen diverser Narrative - keineswegs eine 'stille Zeit' in der bundesrepublikanischen Frauenbewegung dar. Vielmehr waren gerade diese Jahrzehnte für die Selbstorganisierung von Migrantinnen maßgeblich. Zahlreiche Zeitzeugnisse verdeutlichen die vielschichtigen Perspektiven der migrantischen Akteurinnen in Deutschland, die in den 80er- und 90er-Jahren auf intellektuelle, aktivistische und künstlerische Weise ihre Stimmen zu Themen wie Rassismus, Flucht, Migration, Geschlecht und Klasse zum Ausdruck brachten.

Der Kölner Frauengeschichtsverein hat bereits frühzeitig mit der Dokumentation der Geschichte von Kölner Migrantinnen begonnen und möchte nun einen Teil dazu beitragen, dass eben jene migrantische Geschichte der Kölner Frauenbewegung sichtbar wird.

So freuen wir uns besonders, in diesem Jahr durch die Förderung des Digitalen Deutschen Frauenarchivs (DDF) unser Projekt „Selbstorganisierung von Migrantinnen in Köln“ umsetzen und so unsere Bestände in Form von Audio- und Videointerviews, zahlreichen schriftlichen Archivalien und Grauer Literatur der letzten 35 Jahre aufarbeiten und nutzbar machen zu können.

Teil unseres Projektes ist es, ausgewählte und besonders spannende Dokumente der letzten 35 Jahre der Selbstorganisierung von Migrantinnen mittels Digitalisaten für die Öffentlichkeit verfügbar zu machen. Zur Aufarbeitung, Kontextualisierung und Erhaltung der Geschichte von Migrantinnen in Köln werden wir im Rahmen des Projektes drei Essays zur migrantischen Selbstorganisierung allgemein sowie zu spezifischen Gruppen - darunter agisra e. V. - verfassen. Außerdem sehen wir gespannt einer Veranstaltung entgegen, zu der wir verschiedene Zeitzeuginnen zu Vorträgen und einer Podiumsdiskussion einladen.

Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr, in dem wir dazu beitragen werden, migrantische Organisationen als Teil der Frauengeschichte sichtbar zu machen und den öffentlich zugänglichen Bestand betreffend dieser Organisationen zu erweitern. Die Selbstorganisierung von Migrantinnen ist in ihrer Explizitheit noch nicht vollständig erfasst und aufgearbeitet – Wir streben an, diese Lücke im Rahmen des DDF-Projekts „Selbstorganisierung von Migrantinnen“ zu schmälern.

Aktuelle Entwicklungen können auf dieser Website und auf unserem Instagramaccount verfolgt werden. 

Kontakt

Tel.: 0221/79002926

E-Mail: nuria.cafaro@frauengeschichtsverein.de